BAP sind mit dem Jubiläumsalbum Lebenslänglich auf Jubiläums-Tour. Bis weit in den Dezember meandert Wolfgang Niedecken mit seiner Truppe kreuz und quer durch die Republik und Nachbarländer. 40 Jahre sind eine lange Zeit, da kann man auch ausgiebigst jubiläums-touren.

Wolfgang Niedecken / BAP
Die Arena Kreis Düren ist jedenfalls ausverkauft, man hat sogar durch das weglassen von Absperrungen noch ein paar zusätzliche Plätze aus der Halle rausgekitzelt – Wolle ist nicht Justin Biber, da kann man das mal machen. man hat sowieso den Eindruck, dass Wolfgang Niedecken nach seinem Schlaganfall unglaublich ausgeglichen und gelassen ist wie nie, da wird ihn eine fehlende Absperrung nicht schrecken.

Michael Nass & Wolfgang Niedecken / BAP
Was die Liveshows zum Jubiläum angeht, da muss er fit sein, denn die Tour ist lang und jede Etappe ist noch viel länger, das aber werden die Zuschauer in Düren erst noch erleben dürfen. BAP haben sich seit der Unplugged-Tour nur wenig verändert. Ulrich Rode und Michael Nass, an Gitarre und den Tasten, Werner Kopal am Bass und Anne de Wolff an allen anderen Instrumenten, das wirkt vertraut.

Ulrich Rode & Michael Nass / BAP
Lediglich das Gesicht hinterm Schlagzeut ist in dieser Konstelletion neu. Sönke Reich ist der neue Mann an den Trommeln, nachdem Jürgen Zöller seinen Hut genommen hat. Ihn sah man auch schon in den Reihen von Von Brücken. Rhani Krija, der Perkussionist der letzten Tour scheint zur Zeit mit Sarah Connor auf Tour zu sein.

Anne de Wolff & Werner Kopal
Was ist sonst anders? Die Band Steht wieder. Und es klingt alles wieder mehr „auf die Zwölf“. Einen großen Anteil daran hat natürlich Gitarrist Ulrich Rode, der sein Instrument in allen Farben klingen, schreien und fiepen lässt. Seine Soli spielt er mit dem ganzen Körper, jede Bewegung seiner Finger lässt sich in seinem Gesicht ablesen. Generell ist in den Arrangements ordentlicher Druck, der einem den Rock’n’Roll bis in die innersten Organe drücken möchte … ja, möchte.

Michael Nass, Wolfgang Niedecken & Sönke Reich / BAP
Der Saal ist bestuhlt, nicht nur in den Rängen, sondern auch im Parkett und das Publikum sitzt. Zum einen weil Wolfgang Niedecken für den ein oder andere Song den „Serviervorschlag Sitzen“ ausgibt, oder weil man den Sitz bezahlt hat oder weil man gerade so gut sitzt, oder weil Wolfgang gesagt hat, dass die Band eh nicht wie früher den ganzen Saal zum stehen bringen möchte, dass da kein Zwang mehr besteht.

Ulrich Rode / BAP
Warum auch immer, man sitzt und die Energie, die von der Bühne ausgesandt wird, und dass ist nicht wenig, scheint irgendwie ein Bisschen über die Köpfe weg zu rollen und die Gedärme nicht zu erreichen. Es ist nicht so als hätte das Publikum kein Feuer – die Leute stehen zum Applaudieren oder auch bei manchen Songs aus – es lodert immer wieder mal auf, aber es brennt auch nicht richtig. Außer zum Ende, als mit Kristallnaach, einem Song, der einem gerade heute wieder eine Gänsehaut beschert, die Dreiheiligkeit der BAP Hits eingeleutet wird. Verdamp lang her und Arsch huh, reißt dann endgültig alle von den Sitzen hoch.

Sönke Reich / BAP
Danach geht es in die Verlängerung und die Verlängerung der Verlängerung. Es sind am Ende ca. 3 Stunden auf der Uhr. In der Zeit laufen manche einen ganzen Marathon. Drei Stunden Musik bekommt man bei einem Konzert echt selten geboten, hier gilt es den Hut zu lüpfen und ein herzlichen Dankeschön auszusprechen, für die 40 Jahre und die zusätzlichen 3 Stunden auch, denn es war ein gutes Konzert, Chapeau!

Anne de Wolff & WernerKopal / BAP
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Michael Nass & Wolfgang Niedecken / BAP
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